Mit diesem Schreiben gab Toni Anfang Juli 2007
den Ausstieg von Peter bekannt

Ich (Toni) habe heute die unangehme Aufgabe, bekannt zu geben, dass Peter nach diesem Sommer seiner Bluatschink-Zeit "Pfiat Di" sagt. Das bedeutet: Die drei Band-Konzerte, die wir im Rahmen der RITTER RÜDIGER-Wochenenden (08/2007) geben werden, sind seine letzten Auftritte als Mitglied von Bluatschink.
Ich bedauere diesen Schritt natürlich sehr, aber ich muss ihn selbstverständlich respektieren und kann ihn auch irgendwie verstehen.
Im Lied "Reich" kommt nun mal die Zeile vor: "... wenn du des, was du tia muasch, gera tuasch - nocha wersch es guat mocha!"

Das bedeutet natürlich umgekehrt auch, dass man nichts gut macht, wenn man es nicht mehr mit dem Feuer macht, das vielleicht am Anfang gebrannt hat. Und schließlich gibt es bei so einer Musikkarriere auch schwierigere Seiten: Tausende Kilometer Autofahrt und viele davon bei Nacht und Nebel, ein sehr unregelmäßiges Leben, Veränderungen in der Medienlandschaft, die es altmodischen "Liedermachern" nicht gerade leicht machen etc. Auch die Frage, ob eine Beziehung/Familie so ein Leben aushält oder ob man in so einem Umfeld überhaupt eine funktionierende Beziehung aufbauen kann, spielt eine große Rolle.
Und so ist der Wunsch, einmal ein geregeltes "normales" Leben zu führen, sich aus der öffentlichkeit zurückzuziehen und auch einmal einen Beruf zu haben, bei dem es einen "Feierabend" gibt, in letzter Zeit immer größer geworden. Da er sich auch schon nach einem interessanten Job umschaut, sieht Peter sich nicht in der Lage, im Herbst noch einmal eine Tournee zu geben. Schließlich kann man schlecht zu einem Firmenchef sagen - "Danke, dass Du mir diesen Traumjob anbietest, aber zuerst mache ich noch eine Tournee und dann schaue ich bei Gelegenheit mal vorbei!"

Ich (Toni) für meinen Teil bitte um etwas Geduld, denn ich weiß absolut noch nicht, wie es mit mir danach weiter gehen wird. Und derzeit (07/2007) stecke ich mitten in dem Vorbereitungsstress für das RITTER RÜDIGER-Musical, das natürlich auf jeden Fall statt finden wird - der Uraufführung am 04. August 2007 fiebert das ganze Team schon entgegen!

Es gibt aber sehr viele Überlegungen, die ich hier zu machen habe und zum Glück auch viele Möglichkeiten, wie ich meiner großen Leidenschaft zur Musik auch in Zukunft treu bleiben kann. Peter jetzt einfach nahtlos durch einen anderen fixen Partner zu ersetzen, ist nicht möglich und steht für mich auch gar nicht zur Debatte.

Für Peter ist es gar keine Frage, dass ich danach auch noch als BLUATSCHINK weiter machen kann, schließlich war es 1990 meine Idee, dieses Musikprojekt aus der Taufe zu heben. Aber für mich bleiben da viele Fragezeichen: Wie werden das die Fans aufnehmen? Wird es heißen: Nein, das ist jetzt nicht mehr Bluatschink, wenn Toni alleine oder mit verschiedenen anderen Musikern auf der Bühne steht!? Soll man es daher eher als Liedermacher "Toni Knittel" versuchen? Soll man das Kindermusik-Projekt forcieren, das schließlich gerade bei RITTER RÜDIGER gezeigt hat, dass es sehr viel Spaß macht und auf große Begeisterung bei Alt und Jung stößt? Im Herbst erscheint mein zweites Kinderbuch - ist das die Richtung, in die es gehen soll? Werde ich mich auf Musicals spezialisieren? Soll ich ebenfalls die Auftritte sein lassen, mich mehr auf mein Studio und meine Plattenfirma konzentrieren und andere Interpreten produzieren? Was geschieht mit dem Bluatschink-Gesamtwerk von immerhin ca. 140 Liedern - soll man die einfach in die Schublade legen? Oder soll man damit auf jeden Fall wieder auf Tournee gehen - aber halt alleine?

Ich habe mir selbst den Herbst 2007 als Zeitpunkt gesetzt, bis zu dem ich entscheiden will, wie es für mich weitergehen soll!

Naja, ich habe ja schließlich selbst im Lied STUNDE NULL davon gesungen, wie wichtig es ist, ab und zu einen Schlussstrich zu setzen und ganz von vorne anzufangen. Manchmal setzt man diesen Schritt selbst, wenn man spürt, dass das, was man tut, einem nicht gut tut und man nicht mehr glücklich ist damit. Manchmal wird man von den Begleitumständen dazu gezwungen, etwas Neues anzufangen.

Beides ist bei uns jetzt der Fall und so kommen auf jeden Fall spannende Zeiten auf uns zu!

Das uns diese letzten Jahre, alle Menschen, die wir kennen lernen durften und alle Erlebnisse, die wir hatten, wirklich "REICH" gemacht haben, steht ganz außer Zweifel und wir beenden dieses Musikprojekt auf keinen Fall im Streit! Ein herzliches "Donk schea" an alle, die uns in den letzten Jahren unterstützt haben, möchte ich daher auf diesem Wege auf jeden Fall los werden!

Ich freue mich natürlich über Reaktionen! Die Riesen-Portion an Musical-Arbeit im ganzen Juli wird es mir unmöglich machen, jedes Mail zu beantworten, aber wir haben über die Jahre hinweg immer wieder sehr viele Reaktionen von Euch bekommen - da ist es natürlich auch in dieser Situation interessant und wichtig, Rückmeldungen zu kriegen!

Gruß aus dem Lecht'l          ;o)          Toni!