1. Bosnienreise Teil 1, Teil 2
2. Bosnienreise Teil 1, Teil 2
Lastwagen
Bild 01 |
Im Lager
Bild 02 |
Peter beim Entladen
Bild 03 |
Auto Smajl
Bild 04 |
Hügel Haus
Bild 05 |
Hügel Kaffee
Bild 06 |
Hügel Kaffee
Bild 07 |
Hügel Paar
Bild 08 |
Hügel Paar
Bild 09 |
Hügel Wanne
Bild 10 |
Hügel Abschied
Bild 11 |
Grenzfluss
Bild 12 |
Auto, Schlammstraße
Bild 13 |
Auto, Schlammstraße
Bild 14 |
Auto, Ruine
Bild 15 |
Smajil und ein Mädchen
Bild 16 |
Witwen, Peter
Bild 17 |
Ruine
Bild 18 |
Zelt der Witwen
Bild 19 |
Witwe und Smajl
Bild 20 |
Witwe und Smajl
Bild 21 |
Smajl erklärt
Bild 22 |
Peter in Ademo
Bild 23 |
Toni in Ademo
Bild 24 |
Sadnik und Toni
Bild 25 |
Gruppenfoto in Ademo
Bild 26 |
Eine Fabrik bei Srebrenica
Bild 27 |
Die Ortstafel von Srebrenica
Bild 28 |
Verwaltungsgebäude des Energieunternehmens Energoinvest
Bild 29 |
Haus in Srebrenica
Bild 30
1. Bosnienreise Teil 1, Teil 2 |
1. Tag: Wir sind bereits am Dienstag Abend nach Salzburg gefahren und treffen uns um 08:00 Uhr bei Doraja & Alexander Eberle - Abfahrt ca. um 09:00 Uhr auch diesmal geht es wieder durch den Karawankentunnel nach Slowenien - Kroatien - an Zagreb vorbei und dann die endlose Autobahn quer durch ganz Kroatien. Allerdings biegen wir diesmal nicht gleich nach Bosnien ab, sondern wir besuchen zuerst einmal Vukovar. 'Bauern helfen Bauern' war bereits bei Ausbruch des Krieges tätig und da gab es zuerst einmal einen Schwerpunkt in Kroatien. Noch heute stehen da die ersten BhB-Holzhäuser in so manchem Landstrich, dem man die Verwüstungen noch heute ansieht. Vukovar ist aber aus einem ganz bestimmten Grund unser Ziel: Tante Laja, die bei der letzten Fahrt noch dabei war und ihr Mann hatten dort einst ein Schloss und große Ländereien. Von den Kommunisten bereits nach dem zweiten Weltkrieg vertrieben, war man Ende der achtziger, Anfang der neunziger Jahre gerade wieder dabei, die Kontakte in die alte Heimat wieder aufleben zu lassen, als der Bürgerkrieg engültig alles zerstörte. Nämlich nicht nur die Hoffnungen auf einen Neubeginn sondern auch die gesamte Stadt. Vukovar liegt an der Donau, die schon früher Grenzfluss zwischen Serbien und Kroatien war. Und genau hier tobte 1991 eine der größten Panzerschlachten der Geschichte! Dabei wurde natürlich nicht nur das große Schloß von Tante Laja zerstört (übrigens heute noch auf einem der kroatischen Geldscheine abgebildet) - sondern die ganze Stadt wurde kurz und klein geschossen. Im November 1991 mussten zehntausende Einwohner die Stadt verlassen, nachdem bei den Kämpfen schon unzählige Zivilisten umgekommen waren. Leider konnten bisher noch lange nicht alle Einwohner wieder heimkehren - wovon sollen sie denn leben? Den heute hier lebenden 25.000 Einwohnern stehen 3.000 Arbeitsplätze zur Verfügung. Die zerschossenen Häuser und das total zerstörte Schloss bieten auch heute noch ein Bild der Trostlosigkeit! Pfarrer Zlatko lädt uns im Kloster zur Abendmesse ein - es ist immerhin das Fest des Hl. Josef. Von ihm erfahren wir sehr viel über die jüngere Geschichte der Stadt. Aber er kann uns auch stolz die Teile des Klosters präsentieren, die inzwischen wieder aufgebaut wurden - auch ein Jugenzentrum und das gleich daneben liegende Gymnasium sind errichtet bzw. renoviert worden. Doch auf die Frage: 'Was ist Euer Hauptptoblem?' kommt die Anwort: 'Der Hunger'! Es ist nicht zu glauben - 8 Jahre nach dem Friedensschluss von Dayton! Die Caritas versorgt in Vukovar mehr als 1.000 Familien und davon sind 600 Haushalte Einzelhaushalte - alte Leute, deren Angehörige umgekommen sind oder immer noch im Ausland leben. Natürlich fährt das Team von BhB nicht ab, ohne vorher einen beachtlichen Betrag zu hinterlassen und auch weitere Unterstützung in Aussicht zu stellen. Die Stimmung ist nicht gerade euphorisch, als wir uns nach Bosnien aufmachen, wo wir in Brcko übernachten werden. Obwohl Kroatien bereits eine Stufe weiter ist als Bosnien, gibt es auch hier noch Orte und ganze Landstriche, die die Geschichte einfach links liegen gelassen hat. |
2. Tag: Das Team von BhB teilt sich in zwei Hälften und wir fahren mit 'Landl' nach Srebrenica, wo wir bei der Verteilung der Hilfsgüter helfen werden. Zuerst aber müssen die Kartons (es lebe der Erfinder der Bananen-Schachteln!) im Lager verstaut werden, das man inzwischen in Bratunac angemietet hat. Zwei LKWs mit immerhin 8 Tonnen Hilfsgütern - eine Menge Zeug! Danach ist eine Arbeit angesagt, die von BhB sehr ernst genommen wird: Kontrolle der bisher bereuten Projekte und Auswahl neuer Fälle. Beides wird sehr ernst genommen, damit man keine Leerläufe hat, damit alle Häuser sinnvoll genützt werden und damit nichts veruntreut wird! Smajl ist auch diesmal wieder eine unglaubliche Hilfe. Er scheint in dieser Region wirklich jeden zu kennen, so viele bitten ihn um Unterstützung und er sucht mit genialem Instinkt immer wieder die heraus, die sonst einfach durch den Rost fallen. Besonderst stolz macht uns natürlich, dass wir diesmal bereits Häuser besichtigen können, die mit dem Geld, das wir im Sommer 2002 hinunterbrachten, bereits gebaut wurden. Ein altes alleinstehendes Ehepaar in den Hügeln über Bratunac freut sich sehr über unseren Besuch und wir können auf diese Weise all die guten Wünsche und den herzlichen Dank an alle Spender weitergeben. Und wenn es nur diese beiden Leute gewesen wären, denen wir geholfen haben - es hätte sich ausgezahlt! Dann besuchen wir eine Frau, die in naher Zukunft ein weiteres BhB-Holzhaus bekommen wird. Sie ist bereits 80 Jahre, eines ihrer inzwischen erwachsenen Kinder ist ein absoluter Pflegefall und auch das andere ist behindert. Sie wohnt direkt an der Drina - dem Grenzfluss zu Serbien - in einer eiskalten Bruchbude. Dort wo einmal ihr Haus stand - inzwischen ist nur noch die Bodenplatte übrig - wird in wenigen Tagen ein Holzhaus stehen: Kein Luxuspalast, aber warm, trocken, sauber. Und das diese Holzhäuser auch eine besondere Atmosphäre haben können, erleben wir bei unserer letzten Fahrt. Sie führt uns in ein Tal in der Nähe von Srebrenica. Dort lernten wir bereits im letzten Sommer ein junge Familie kennen, wo es am Schluss der Begegnung hieß: 'Die bekommen das erste Bluatschink-Holzhaus!' Sadik Ademovic, ein junger Moslem, den der Krieg zum Invaliden gemacht hat - seine bezaubernde Frau Ajsa und ihre Tochter Lejla konnten uns diesmal bereits im eigenen Haus begrüßen, nachdem sie bis zum letzten Sommer in einer Kriegsruine wohnen mussten, wo das Wasser durch die Decke tropfte. Gemeinsam mit Sadiks Schwester, deren Mann und der Tochter Minka haben sie diesen Winter wenigstens ein vernünftiges Dach über dem Kopf gehabt und die Fundamente für das nächste BhB-Haus stehen bereits. Mit der zeiten Hälfte der Spendengelder kann auch die zweite Familie ein Holzhaus ihr eigen nennen. Leider hat der Besuch einen Wehrmutstropfen: Als wir Ajsa zum letzten Mal gesehen hatten, war sie schwanger. Doch das Kind hat die Gelbsucht nach der Geburt nicht überlebt! Was in unserem Land ein medizinischer Routinefall ist, war für das kleine Baby das Todesurteil. Doch wir durften feststellen, dass wieder das gleiche Lachen in die Augen der Mutter zurückgekehrt war, das uns schon letzten Sommer so verzaubert hat! Während so vielen Menschen in diesem ehemaligen Bürgerkriegsland noch immer die Leere, Trauer und Hoffnungslosigkeit ins Gesicht geschrieben ist, strahlen die Mitglieder dieser jungen Familien so viel Glück und Zufriedenheit aus, dass ich es mich fast nicht schreiben traue - es klingt einfach so klischeehaft. Aber Der Platz auf dem hier wieder einmal eine kleine BhB-Siedlung zu entstehen beginnt ist wie eine kleine Insel inmitten der Trostlosigkeit, die das Gebiet um Srebrenica sonst haben kann. |
1. Bosnienreise Teil 1, Teil 2
2. Bosnienreise Teil 1, Teil 2